Hallo Mellismama,
herzlich willkommen im Forum.

Ui, das ist eine Häufung bei der man ja wirklich spontan denkt, dass das kein Zufall sein könne. Aber es kann natürlich dennoch einer sein.
Zwar ist die Genetik der Epilepsie kompliziert und darum bisher nur teilweise erforscht. Aber ein bisschen was weiß man inzwischen trotzdem darüber:
In den allermeisten Fällen hat eine Epilepsie keine erkennbare genetische Ursache, weder eine ererbte oder vererbbare noch eine durch Spontanmutation entstandene.
Manchmal kommt es vor, dass in Familien mehrere Mitglieder eine Epilepsie haben, auch ohne dass ein konkrete Ursache dafür erkennbar ist, auch keine genetische.
Außerdem gibt es auch andere, definitiv genetisch bedingte Erkrankungen, bei denen Epilepsie eine häufige Begleiterkrankung ist, oder bei denen eine Epilepsie als ein Symptom der anderen Erkrankung auftritt. Das scheint bei Euch aber ja eher unwahrscheinlich zu sein, sonst wäre diesbezüglich sicherlich schon etwas aufgefallen, denn normalerweise gibt es beim Vorliegen einer solchen genetisch verursachten Erkrankung ja auch weitere Symptome, die meist (aber nicht immer) durchaus auffällig sind.
Und es gibt in der Tat auch einige seltene Epilepsie-Syndrome, bei denen genetische Besonderheiten nachgewiesen werden konnten, und die auch weitervererbt werden können, teilweise auch dominant.
Aber in den weitaus meisten Fällen wird nicht die Epilepsie als solche vererbt (wie es z.B. bei einer Bluterkrankheit der Fall ist), sondern nur die Disposition dazu, also eine erhöhte Neigung, unter bestimmten Voraussetzungen eine Epilepsie zu entwickeln.
Anschaulich erklärt wird dies z.B. hier:
http://www.anfallskind.de/33.htmhttp://www.izepilepsie.de/home/showdoc,id,433,aid,219.htmlEinige mit bestimmten Syndromen in Zusammenhang stehende Gene wurden bereits entschlüsselt, siehe hier:
http://www.epilepsie-netz.de/44/Epilepsie_kompakt/Genetik.htmhttp://www.uniklinik-freiburg.de/epilepsie/live/infos/genetik.htmlVielleicht wäre eine humangenetische Beratung für Euch empfehlenswert, um Deine Nichte zu beruhigen und um Gewissheit über das tatsächliche Risiko in Eurer Familie zu erhalten.
Adressen dazu könnt ihr hier finden:
http://www.bvdh.de/public.php?id=5&PHPSESSID=8fe03ebac07378f4967467570d0cb7cbGrundsätzlich aber kann man sagen, dass es sicherlich auch bei Euch wesentlich wahrscheinlicher ist, dass kein weiteres Familienmitglied eine Epilepsie entwickeln wird, als dass dies doch der Fall sein wird. Aber eine Garantie gibt es natürlich nie. :tröst:
Liebe Grüße
Cornelia