Hi Ladybird,
ich kann Dich sehr gut verstehen !! Habe auch seit Ewigkeiten u. a. die Diagnose PTBS bzw. die Steigerung davon "Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung" und bei mir eiern die Ärzte seit der Epi-Diagnose 2005 herum. Mal ist es eindeutig Epi, dann wieder psychogen, dann wieder eine Mischung. Hängt immer davon ab welcher "Glaubensrichtung" mein Gegenüber angehört !! Zum ***n. Mein Neuro hat klipp und klar gesagt ich hätte Epi, aber eben "Läuse, Flöhe und Zecken" - also auch dissoziative Anfälle (die ich aber zu 90% von Epi unterscheiden kann, leider glaubt mir das keiner !!) und dazu habe ich noch Migräne mit Aura und Basilarismigräne (eine Sonderform der Migräne mit Aura) ... so dass es oft unklar ist was nun passiert. Ärztin in der Psychosomatischen Reha richtig ausgelacht, als ich von Epi sprach. Sie meinte sie hätte soviel traumatisierte Patientinnen gesehen, die hätten alle psychogene Anfälle.
Ich bin allerdings viele Jahre ohne Diagnose herumgelaufen, einfach weil mich keiner ernst nehmen wollte. Es hiess immer nur: Psycho. (ich war sehr schwer krank, viele OP`s, mir fehlen paar Organe, auch darauf wurde es geschoben) Die Anfälle wurden schlimmer und schlimmer, genauso wie Du schreibst.... immer der gleiche Ablauf. Erst habe ich nie kapiert was mit mir ist, dann habe ich versucht soweit möglich mich selbst zu beobachten, ein System zu erkennen. Und irgendwann konnte ich die Anfälle beschreiben, einigermassen. Dabei war damals von Epi noch keine Rede.
Wenn Du psychogene Anfälle hast (die also keinen organischen Ursprung haben sondern ein Versuch Deiner Seele sind, mit Konflikten fertig zu werden) reagierst Du aber nicht gut auf die Antiepileptika. Bzw. gar nicht.
Und da ich z. B. alleine schon durch das 1. Medi Topamax eine eindeutige Anfallsreduzierung hatte, mit Lamotrigin was ich jetzt nehme auch - und als i-Tüpfelchen meinen hormongebundenen Anfälle durch Progesteron von halbstündlich auf ein Minimum von 2-3/Tag an schlimmen Tagen heruntergefahren werden konnten, spricht das alles eindeutig laut meinem Neuro für Epi. Ich habe mich irgendwann lange nach Diagnosestellung schlau gelesen - und es mir gingen Lichterketten auf, so genau fand ich mich selbst wieder in der Literatur.
Die Ohnmacht der Leute gegenüber, die meinen es besser zu wissen, bleibt und macht mich immer wieder wütend.
Lamotrigin wird auch bei bipolaren Störungen (manisch-depressiv) eingesetzt, wirkt allgemein stimmungsstabilisierend - kann ich auch bei mir feststellen. Ich setzte es auf keinen Fall ab, einfach weil es Stimmungsschwankungen abfängt und ich allgemein damit mehr Energie habe. Daher würde ich das bei Dir auch genau überlegen, ob das Sinn macht. Denn `n bischen Stimmungsaufheller kannst Du sicherlich auch gebrauchen, oder ?
Ich war zwei Jahre nach Diagnosestellung in Bethel und habe dort extra auch um Abklärung gebeten, ob ich eventuell statt Epi "nur" psychogene Anfälle habe. Laut den Ärzten dort war das n i c h t der Fall, mit der Begründung, meine Anfälle seien viel zu abgegrenzt, viel zu klar im Ablauf (im Video-Monitoring hatte ich keine Auffälligkeiten). Und wenn sich jemand auskennt, dann Bethel. Leider reicht das hiesigen Ärzten und Therapeuten immer noch nicht. Aber wenn Du unsicher bist, eine Abklärung willst, dann würde ich mich in Bethel anmelden. Warteliste ist eh viele Monate lang.
LG